die Adventszeit hat begonnen, die Straßen sind bereits geschmückt, die Weihnachtsmärkte haben
geöffnet und so manches Plätzchen wird hier und da gebacken oder gegessen. Eine gute Zeit also, sich mit feinen
Weinen und edlen Bränden zu befassen, um sie an Weihnachten zu genießen oder zu verschenken.
Wie viele sicher schon gesehen oder gelesen haben, ist vor ein paar Monaten
der Brenner Alexander Ortler zum Programm von Wein aus Südtirol hinzugekommen. 2011 konnte
er seinen Traum der eigenen Brennerei auf dem Ortlerhof in Eppan verwirklichen. Beim Rohprodukt beginnend
legt er großen Wert auf Qualität. Sonnengereifte Früchte, ausschließlich aus Südtirol, werden von Hand
ausgelesen, um einen optimalen Reifegrad des Ausgangsmaterials zu gewährleisten. Der Einmaischevorgang wird
modernsten Techniken entsprechend vorgenommen, um die Vielfalt der Aromen zu 100% aufzuschließen.
Die Brände finden Sie hier im
Online-Shop.
Wieder verfügbar ist der Lagrein Riserva 2011 vom Weingut
Kiemberger. Der Lagrein gedeiht in Terlan in der Lage Kreuth auf einem sehr mageren,
durchlässigen und sandigen Porphyrverwitterungsboden. Die Erntedurchgänge erfolgten in der ersten und
zweiten Oktoberwoche. Ein Drittel der Trauben wurden im luftigen Obergeschoß des Stadels zum
Eintrocknen für zwei Monate auf eigens dafür vorgesehene Gitter gelegt. Der restliche Teil wurde für einige
Tage kaltmazeriert. Darauf folgten eine Maischegärung in kleinen Holzbottichen mit Tresterbewegung und eine
Lagerung für 30 Monate in Barriquefässern.
Das Ergebnis: Granatrote Farbe, komplexe Frucht, Brombeere und dunkle Waldfrüchte,
dazu Schokolade, im Geschmack dicht und kraftvoll mit gutem Gerbstoffgerüst und viel Extraktsüße. Ein
Erlebnis!
Ein absolute Rarität ist die Cuvée Geierberg
2003 von Castel Schwanburg. Das Weingut ist nicht mehr in Betrieb, es gibt nur noch Restbestände älterer
Jahrgänge, von denen ich mir eine kleine Menge in Holzkisten sichern konnte. Die Cuvée Geierberg besteht aus
Merlot und Cabernet Sauvignon, der Ausbau fand in Barrique-Fässern statt. Dank der Lagerung hat der Wein nun eine
wunderbare Trinkreife erreicht.
Hier der Eindruck vom Jahrgang 2002 des Weinblogs "drunkenmonday":
"Super gereifte Töne von Leder und Tabak, aber ohne tertiäre Aromatik, immer noch frisch wirkend Dank einer Brise von
Tannennadeln und Veilchen. Am Gaumen geht der Spaß weiter. Schön feinkörniges Tannin, dunkle Beerenfrüchte, Kräuter,
alles zusammen und ineinander verwoben. Im Abgang mit viel Druck. Tipp: Bitte nicht dekantieren, um die sich ständig
verändernden Eindrücke bei Luftzufuhr im großen Glas nicht zu verpassen. Dieser Wein könnte als klassisch gereifter,
femininer Bordeaux glatt für den doppelten Preis über die Ladentheke gehen. Toller Pirat, der in so mancher Blindprobe
aus dem Bordelais ungläubige Gesichter provoziert."
Viel Freude mit Weinen aus Südtirol und einen schönen 2. Advent Christoph Richter